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  BR 110 Bügelfalte
 
BR 110 Bügelfalte


Baujahr ab: 1956
Dauerleistung: 3620 kW
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h (bis 1986: 150 km/h)
Dienstgewicht: 84,6 t.
Länge: 16,44 m
Achsfolge: Bo'Bo'
Ausmusterung: seit 2000 (zunächst vornehmlich 110.1 und nicht wendezugfähige 110.3) nur noch knapp 120 in Dienst

Die nach dem zweiten Weltkrieg neu erstandene Deutsche Bundesbahn suchte zu Beginn der fünfziger Jahre nach einer universell einsetzbaren Elektrolok für ihr Bestreben das Gleisnetz weiter zu elektrifizieren. Um den Wartungs- und Reparaturaufwand möglichst gering zu halten entschloß man sich zur Schaffung eines Einheitstypenprogramms, bei dem Lokomotiven verschiedener Baureihen in Teilen gleiche Bauteile enthielten.

In den Jahren 1953 und 1953 wurden zunächst fünf Testlokomotiven an die Deutsche Bundesbahn übergeben, die als Versuchsträger alle unterschiedliche Ausrüstungen besaßen. Diese Loks wurden unter der früheren Bezeichnung E 10 001 bis E 10 005 eingereiht. Aus den Erkenntnissen, die man aus dem Betrieb dieser Probeloks gewann wurden dann die Serienloks der Baureihe E 10 (ab 1968: Baureihe 110) entwickelt. Als Serienlok wurde allerdings keine der fünf Loks direkt nachgebaut. Auch stellte sich heraus, daß es eine "Universallok" für alle Einsätze im Personen- und Güterverkehr zu dieser Zeit noch nicht geben konnte.

Nach dem Erfolg der Probelokomotiven entschied man sich zum Bau einer eigenen Baureihe für schwere Schnell- und Eilzüge auf elektrifizierten Hauptbahnen. Diese Baureihe wurde die Baureihe E 10 (Baureihe 110).

Den Bau dieser Loks übernahmen die Firmen Krauss-Maffei, Henschel, Krupp, AEG und BBC. Bereits im Oktober 1954 wurden die ersten 31 Maschinen dieser Baureihe durch die Deutsche Bundesbahn bestellt. Die Loks der ersten Baujahre wiesen noch eine relativ glatte Stirnfläche auf. Weiterhin verfügten die Fahrzeuge an den Stirnseiten über Einfachleuchten und einen über die ganze Stirnseite gezogenen Haltegriff.

Technisch verfügten die Maschinen über vier vierzehnpolige Einphasen-Reihenschlußmotoren, die jeweils eine Achse antrieben. Der Antrieb erfolgte über einen Gummiringfeder-Antrieb.

Die erste Auslieferung einer Serienmaschine fand im Jahr 1956 statt. Schritt für Schritt wurden weitere Lokomotiven, parallel zum Fortschritt der Elektrifizierung, geordert. Insgesamt wurden bis zum Jahr 1963 181 Loks in dieser Ausführung gebaut. Die Bezeichnung für die Fahrzeuge dieses Typs war E 10.1, bzw. 110.1.

Ab dem Jahr 1964 gab es eine optische Veränderung an den Fahrzeugen. Der Lokkasten bekam eine neue windschnittigere Form, die an die Loks der Baureihe E10.12 angelehnt war. Diese Loks hatten ihr spezielles Aussehen für den hochwertigen Einsatz vor den Rheingoldzügen erhalten.

Diese Aerodynamischere Form wurde nun auch für die neuen Serienlokomotiven der Baureihe 110 übernommen. Als erste Lok wurde E 10 288 (110 288) in dieser Form gebaut. Wegen des aerodynamischen Lokkastens hatten die Loks schnell den Spitznamen "Bügelfalte" weg. Alle weiteren Loks wurden nun bis 1969 als Bügelfalte ausgeführt. Insgesamt wurden zwischen 1956 und 1969 379 Loks der Baureihe E10/BR 110 gebaut.

Mit der Einführung des neuen Nummernsystem der Deutschen Bundesbahn wurden die Loks der Baureihe E 10 ab 1968 als Baureihe 110 geführt.

Bei der Auslieferung erhielten alle Loks eine blau/schwarze Lackierung, die bei der Deutschen Bahn für Loks vorgesehen war, die eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 120 km/h leisteten. Bereits im Jahr 1969 wurde ein neues Farbschema eingeführt. Die Loks sollten nun eine ozeanblau/beige Lackierung erhalten, die mit und mit bei Revisionen aufgetragen wurde. Im Jahr 1987 wurde dann die orientrote Lackierung mit einem weißen Lätzchen auf der Stirnfläche eingeführt. Die Deutsche Bahn AG führte dann im Jahr 1996 die verkehrsrote Lackierung mit weißem Balken ein.

Derzeit ist nur noch die Museumslok E 10 121 in originaler blau/schwarzer Lackierung erhalten. Neben der Lackierung befindet sich diese Lok auch sonst im ursprünglichen Auslieferungszustand: Hier sind noch die Griffstangen an den Stirnseiten, die Regenrinnen, die Einfachlampen und die alten Lüfterlamellen an den Seitenfenstern vorhanden. Ebenso ist der DB-Keks auf den Seitenflächen aus erhabenem Material.

In ozeanblau/beige sind wie auch in orientrot nur noch wenige Loks erhalten. Der Rest der noch im Betrieb befindlichen Loks der Baureihe 110 tragen mittlerweile die verkehrsrote Lackierung.

Nachdem die Baureihe lange Zeit nur nach Unfällen oder Bränden ausgemustert wurden ist nun die Zeit gekommen, in der die Loks regulär aus dem Bestand der Deutschen Bahn ausscheiden. Mit einer stetigen Abnahme der im Betrieb befindlichen Maschinen ist also definitiv zu rechnen.

In der Region kam die Baureihe 110 häufig vor Regionalbahnen oder D-Zügen zum Einsatz. Nachdem die Regionalbahnen der Relation Aachen-Mönchengladbach auf Triebwagen der Baureihe 425 umgestellt wurden und die D-Züge der Relation Köln-Aachen-Lüttich durch den ICE ersetzt wurden sind nur noch selten Loks der Baureihe 110 hier zu sehen. Im Kölner Raum ist die Baureihe 110 noch recht häufig im Nahverkehr anzutreffen.

Bilder


110 396-9 mit RE 10433 in Aachen Hbf bei heftigem Schneefall

 
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